PRESSE

Interview auf Radio Eins mit Anne Schneider und Gina Henkel

http://download.radioeins.de/mp3/_programm/7/20130108/1940_ballhaus.mp3

ZITTY // 09.01.2013 // Tagestipp

'... Mit "Schwesterherz" hat Anne Schneider den Publikumspreis beim 100°-Festival abgeräumt, mit "Atropa" glänzte die vielversprechende Nachwuchsregisseurin am Theaterdiscounter, jetzt legt sie nach. Wie bei dem urst komischen "Schwesterherz"-Abend handelt es sich auch bei "Brenne!" wieder um einen "Feldzug durch die Dramen- und Theaterlandschaft".... '

AUSZÜGE AUS 'DIE JEANNE D'ARC IN UNS ERWECKEN' // ail // 100Wort

Sympathisch, kraftvoll und überzeugend präsentiert sich Gina Henkel als moderne Jeanne D’Arc, als Ingrid Bergmann, als eine Frau, die einen selbstbestimmten Weg gehen will ohne sich von Konvention und Versagen schwächen und stoppen zu lassen. Animation und Musik drängen sich nicht auf, sind  harmonierende Begleitwaffen der Kriegerin. Kraft, Glaube, und Selbstvertrauen sind Schlüsselworte. Beflügelt verlässt man nach einer Stunde den Saal und will einfach nur  mutig leben.

AUSZÜGE AUS 'PARADIGMENWECHSEL DER STARAUGENBRAUE' // von Jamal Tuschick // Livekritik

„Brenne“ dreht sich wie am Spieß um Heros, Eros und Mythos – am Beispiel der Johanna von Orléans, die sich in Ingrid Bergmans paradigmatischen Augenbrauen reinkarniert.

Bekanntlich folgte die französische Armee dem Bauernkind, bekanntlich spielte Ingrid Bergman zweimal die Johanna „als natürliche Schönheit“ mit gewöhnungsbedürftigen Augenbrauen. Auch sie wird in ihren Tagträumen Ovationen (gleichsam vorab) erlebt haben, so wie Gina Henkel in ihrer zum Schreien komischen, mit Liegestützen verifizierten Dekonstruktion eines Mythos plus Heroine. Johanna wird von sich selbst darauf hingewiesen: dass ihr die militärische Ausbildung fehlt und sie in Anbetracht ihrer Absichten – in ihrer unwissenschaftlichen Betrachtungsweise – auch eher von zweifelhaftem Geschlecht ist. An die Engländer verraten und verkauft, brennt Jean d´Arc schließlich (für ihren Glauben/Wahn), womit wir wieder beim Titel wären.

Besucherfazit

Sehr sehenswert

AUSZÜGE AUS 'ZWISCHEN FURCHT UND VERLANGEN' // von Hinrike Gronewold // Weltexpress

'Gina Henkel brilliert als Johanna in Auszügen aus den Dramen von Schiller über Shaw bis Anouilh, springt blitzschnell und mit nur wenigen, jedoch charakteristischen, Veränderungen in die Rollen von Johannas Dialogpartnern und steigt immer wieder ungläubig staunend oder verlegen lachend aus der Darstellung aus. Allein diese Präsentation von schauspielerischer Wandlungsfähigkeit und der Leichtigkeit, mit der Gina Henkel agiert und durch Tempoverschiebungen Spannung erzeugt, macht diesen Abend zu einem wundervollen Erlebnis.

 

Aber es geht um mehr als um die ganz uneitel dargebotenen komödiantischen Glanzleistungen. Die Pausen, die Anne Schneider in all ihren Inszenierungen so wirkungsvoll einzusetzen versteht, prägen auch ihre neue Regiearbeit, ziehen hier, wie schwarze Löcher, das Publikum in die fremde Dimension der Bühnenwirklichkeit hinein, die auf diese Weise nicht von außen betrachtet, sondern unmittelbar erlebt und erfahren wird....

 

Die Inszenierung ist zweifellos ein wertvoller Beitrag zu den derzeit grassierenden Diskussionen um das Vordringen von Frauen in  Führungspositionen. Auch wenn die einstündige Vorstellung lediglich als anspruchsvolle Unterhaltung genossen wird, bleibt sicher etwas hängen, denn das Nachdenken über die dargestellten Probleme wird hier äußerst feinsinnig angeregt. ...'

AUSZÜGE AUS 'BRENNE! - DOCH VERBRENNE NICHT' // von Lucia Tirado //

Neues Deutschland

'... Ohne Pathos spielt Gina Henkel diese entschlossene Selbstbestimmung. Klar, so geht es. Bewundernswert. Selbstverständlich tut sich die Frage auf, welche Schauspielerin sich heute die Bergmannsche Strategie in welchem Maße mutig leisten kann und will.

Eine andere Frage in größerer Dimension eröffnet sich durch die gedankliche Vorarbeit der Theatermacherinnen. Und zwar angesichts der Tatsache, dass Studien jährlich warnend darauf aufmerksam machen, wie sich das Burn-Out-Syndrom in der Gesellschaft ausbreitet. Wie die Pest. Man konstatiert es, als sei die Bevölkerung Brennstoff. ...'