INHALT

Enden die Auseinandersetzungen mit unseren Müttern, diesen uns so ähnlichen und doch so fremden Menschen, unvermeidlich in einem Desaster? Was tun, wenn sich herausstellt, dass all unser Scheitern und Strampeln, all unser täglicher Schmerz Resultat überholter Erziehungsmodelle und komplexbehafteter Strategien unserer Mütter sind? Wie gehen wir mit diesem Erbe, das zwangsläufig Teil unserer Identität ist, um? 

Sind wir in der Lage, die jeweilige historische Situation und die gängigen Erziehungsansätze zu reflektieren und das Verhalten unserer Mütter uns gegenüber losgelöst von positiven oder negativen Erwartungen und Empfindungen zu betrachten? Und inwieweit geben wir unbewusst ihre Strategien an die nächsten Generationen weiter?

DESASTER rückt diese Fragen in den Fokus und begibt sich auf den schmalen Grad zwischen persönlicher Geschichte und Gesellschaft formender Historie. Die Erziehungsratgeber der vergangenen Dekaden im Gepäck, werden Kindheitserinnerungen ausgepackt und Mütter und Großmütter zu den harten Fakten befragt. Drei Künstlerinnen begeben sich auf eine Entdeckungsreise der besonderen Art, nutzen neben dem autobiografischen Material ihrer Recherche und verschiedenster Literatur auch Musik und Tanz, um diesem so prägenden Beziehungsgeflecht auf die Schliche zu kommen und eröffnen eine neue Perspektive auf die Geschichte unserer Gesellschaft.