Am 13. Juli 2002 wird der siebzehnjährige Marinus Schöberl von seinem Freund Marcel, dessen älteren Bruder Marco und einem weiteren gleichaltrigen Kumpel viele Stunden lang misshandelt. Die drei prügeln ihn, beschimpfen ihn als „Juden“, sehen in ihm wegen seiner gefärbten Haare und seiner Skaterhosen einen Feind. Sie füllen ihn mit Alkohol bis zur Bewusstlosigkeit ab und verhöhnen ihn, weil er dem Männerritual nicht gewachsen ist und sich übergeben muss. Bei diesen Exzessen sind Erwachsene anwesend, die dem Treiben keinen Einhalt gebieten. Am Ende der Gewaltorgie nehmen die Drei ihr Opfer auf dem Fahrrad mit zu einem verlassenen LPG-Gelände am Rande des Dorfes. Dort geht das Prügeln weiter. Einer fordert den hilflosen Marinus auf, sich hinzuknien und nach Vorbild des Films „American History X“ in die Bordsteinkante der Futtertröge zu beißen.
Andres Veiel spürt dieser Tat nach, in dem er die Menschen zu Wort kommen lässt. Ein dokumentarischer Text, der die Realität einzufangen vermag.